Leserbrief: AKW’s – Goodbye!

Jahrelang haben die Schweizer AKW’s günstig und schnell für die Schweiz aber auch für das Ausland (Export)-Strom erzeugt! In all diesen Jahren wurden schöne Gewinne geschrieben, notwendige Vorabschreibungen aber nur mangelhaft (wenn überhaupt!) getätigt! Jetzt sind unsere AKW’s in die Jahre gekommen – und plötzlich sollen sie trotzdem weiterlaufen und weiterlaufen und weiterlaufen…..

Die Welt hat sich aber verändert – der Strommarkt ebenfalls. Eine eigentliche Stromschwemme überflutet Europa und somit auch die Schweiz. Die Preise sind tief, gerade für die sonst schon schwer kämpfende Wirtschaft eigentlich eine gute Sache. Und das, obwohl zeitweise drei (oder sogar 4!) AKW’s in der Schweiz infolge betrieblicher „Vorfälle“ nicht am Netz waren! Und da soll die Versorgungssicherheit nicht gewährleistet sein? Wer’s glaubt, wird selig! Selbst wenn in Spitzenzeiten nicht jedes Kilowatt Strom aus CH-Eigenerzeugnis stammt, so ist die Schweiz als Gesamtes noch nicht in Gefahr. In Gefahr aber ist sie, wenn in einem dieser alten Kraftwerke etwas passiert. Und in Gefahr bleibt sie, wenn sie weiterhin auf Atomstrom setzt, denn damit wird der Platz für erneuerbare, saubere und bald auch günstige Alternativenergie nie frei. Es ist wie ein alter Kochherd – solange man diesen in der Küche stehen lässt, wird er nicht durch ein leistungsfähigeres, vor allem aber stromschonenderes und besseres Modell ersetzt!

Die Gegner der Ausstiegsinitiative bringen immer wieder das Argumente des „dreckigen Stroms“ aus dem Ausland, der von Kohlekraftwerken im Norden stammt. Aber Hand aufs Herz: Was ist jetzt eigentlich dreckiger Strom? Wenn ich sehe, dass es nur schon bei Sondierungsbohrungen für Endlager von Atomabfällen Einsprachen und Proteste hagelt, kann man beim Atomstrom(abfall) sicherlich vom „dreckigsten Abfall aller Zeiten“ sprechen. Und den wollen wir beibehalten?

Sagen Sie JA zur Atomausstiegs-Initiative – es schadet weder der Wirtschaft noch uns selber! Aber es wird mithelfen, die Welt ein wenig sicherer und die Innovation erneuerbarer Energie schneller verfügbar zu machen! Und eine solche Welt möchten wir doch unseren Nachkommen überlassen, oder?

Peter Bühler, Kantonsrat CVP, Ettenhausen