Werte Grossrats-Präsidentin, Geschätzte Damen und Herren Regierungsräte
Liebe Kantonsrats-Kolleginnen und –Kollegen
Kindertagesstätten, kurz KITAS sind im heutigen Umfeld nicht mehr wegzudenken. Weder für die Familien, noch für die Kinder, welche diese besuchen dürfen noch für das Gewerbe, welche dank den KITAS viele Fachkräfte ganz und/oder auch teilangestellt behalten kann! KITAS in der Schweiz und im TG sind ein Erfolgsmodell, dem es gilt, Sorge zu tragen. Aufgrund dessen ist die heutige Diskussion über eine solche wichtige Institution richtig und auch notwendig. Kantonsrat Imeri ist zu danken für das Anstossen dieser Debatte, selbst wenn die Form mit der Wahl einer Motion vielleicht formell suboptimal war.
Für mich (persönlich betroffen übrigens!) ist es nicht völlig entscheidend, von welchem Departement die Kitas beaufsichtigt werden. Aus meinem privaten (Kita)Umfeld wird beispielsweise die heutige Form und Zugehörigkeit bevorzugt, d.h. die Aufsicht soll weiterhin durch das DJS stattfinden, insbesondere durch den Leiter der Pflegekinder- und Heimaufsicht, Christian Schuppisser. Zwei Dinge sind aber überaus wichtig:
- Die Aufsicht sollte vermehrt (auch unangemeldete Besuche, versteht sich!) von dem zuständigen Amt aus stattfinden – damit die Qualität in den Kitas hoch bleibt und die qualititativen Unterschiede, die es innerhalb der vielen Kindertagesstätten im Kanton zu geben scheint, nicht grösser sondern kleiner werden. Hier ist, gerade wenn man all die Papiere liest, die man im Vorfeld erhalten hat, (inkl. der regierungsrätlichen Antwort) am ehesten Nachholbedarf da. Einer, den übrigens niemand ernsthaft bestreitet.
- Es darf für die Kinder, die Kindertagesstätten und deren Leitungen KEINE (neuen) Lehr- oder sonstigen verbindlichen Erziehungsaufträge geben. Die Antwort der Regierung kann ich in diesem Zusammenhang nur unterstützen. Im Gegensatz zur Volksschule, wo es zu einem späteren Zeitpunkt noch zu genügenden „Musts“ kommt, sollen die KITA-Angebote nicht über den Rahmen einer lockeren familiären Förderung hinausgehen, welche es weiterhin zulassen, dass auf teilweise privater und freiwilliger Basis diese Insititutionen organisiert werden können. Es soll den jeweiligen Kindertagesstätten vorbehalten bleiben, frei zu wählen, inwieweit sie auf eine pädagogische Orientierung Wert legen. Sicherlich soll es aber keine Früherziehung im Sinne einer Vorverschulung werden.
Aus diesen Gründen schliesse ich mich der Meinung an, die Aufsicht der Kitas am jetzigen Ort zu belassen; diese ist, wo nötig, punktuell zu intensivieren. Die Motion als Ganzes soll aber nicht erheblich zu erklärt werden. Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit.
Pbu 30.8.2017